Prof. Claudia Kemfert vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung ist eine herausragende Kämpferin für die Energiewende. Sie kommt für die Volksinitiative Tschüss Kohle nach Hamburg für einen Vortrag mit Diskussion
„Die wirtschaftlichen Chancen einer klugen Energiewende in Deutschland und Hamburg“
und unterstützt so unsere Bewegung für den zügigen Kohleausstieg hier vor Ort in Hamburg.
Freitag, 1. Juni, 18 – 20 Uhr.
GLS Bank, Düsternstraße 10, 20355 Hamburg.
Wir laden Sie herzlich ein. Der Eintritt ist frei. Wir freuen uns über eine Anmeldung an info@tschuess-kohle.de. Die Veranstaltung auf Facebook.
Prof. Kemfert schafft es in ihren Vorträgen immer wieder, hochkomplexe Zusammenhänge für jeden verständlich darzustellen. Wir wollen mit der Expertin für Energiewirtschaft und Ihnen u.a. folgende Punkte diskutieren:
- Stand und Voraussichten auf die Energiewende
- welche Chancen bietet die Energiewende für die Stadt Hamburg, ihre Bürgerinnen und Bürger und die Wirtschaft
- die Bedeutung des Kohleausstiegs für den Industriestandort Hamburg
- Folgen der Wärmeversorgung aus Kohleverbrennung auf den Klimaschutz in Hamburg
Prof. Dr. Claudia Kemfert leitet die Abteilung Energie, Verkehr, Umwelt im Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung e. V. (DIW) in Berlin und ist Mitglied im Sachverständigenrat für Umweltfragen der Bundesregierung. Sie ist außerdem Professorin für Energieökonomie und Nachhaltigkeit an der privaten Universität Hertie School of Governance in Berlin.
Hintergrund:
In Hamburg ist der Streit um die Zukunft der Energieversorgung und den Kohleausstieg voll entbrannt. Mit dem anstehenden Rückkauf der Fernwärme durch die Stadt und den Plänen der Umweltbehörde für den Kohleausstieg in der Fernwärme besteht jetzt die Chance, das Ende der Kohleverbrennung in Hamburg einzuleiten. Doch Vattenfall, der Betreiber der drei Kohlekraftwerke in Hamburg, wehrt sich mit aller Macht und fragwürdigen Behauptungen wie die von der angeblich billigen und klimafreundlichen Wärme aus Kohle. Prof. Claudia Kemfert wird diese Behauptungen in ein klimapolitisches und energiewirtschaftliches Licht rücken.
Hamburg, die ehemalige europäische Umwelthauptstadt 2011, gehört in Deutschland zu den Städten, die am meisten Kohle verbrennen. Derzeit werden hier in drei Vattenfall-Kraftwerken noch 60 Prozent der Fernwärme und 85 Prozent des in Hamburg produzierten Stroms erzeugt. Kohlekraftwerke sind einer der größten Verursacher des weltweiten Klimawandels und stoßen hohe Mengen gesundheitsschädlicher Stoffe wie Quecksilber oder Stickoxide aus. Der Import von Steinkohle ist zudem mit massiven Menschenrechtsverletzungen in den Herkunftsländern, wie etwa Kolumbien oder Russland, verbunden.
Ohne eine Abkehr von der Kohle bei der Strom- und Wärmeerzeugung wird die Hansestadt das im Hamburger Klimaplan fixierte Ziel, den CO2-Ausstoß bis zum Jahr 2030 um 50 Prozent zu reduzieren, verfehlen. Nur mit dem weltweiten Kohleausstieg bis 2030 können die Pariser Klimaschutzziele erreicht werden. Vattenfall versucht allerdings durchzusetzen, auch noch Wärme aus dem Kohlekraftwerk Moorburg zu vertreiben und so eine lange Laufzeit weit über 2040 hinaus abzusichern. Die Hamburger Volksinitiative Tschüss Kohle, ein Bündnis aus mehr als 40 Initiativen und Organisationen, sammelt noch bis zum 8. Juni Unterschriften, um den zügigen Kohleausstieg in Hamburg gesetzlich zu verankern.